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Chronik der Bereitschaft Nord 2

1930 bis 1940

Am 20. Oktober 1933 wurde die Bereitschaft Nord 2 als damalige Abteilung 5 des damals noch Kreisstelle genannten Kreisverband München gegründet.

Die Bereitschaft Nord 2 tat sich damals durch regelmäßige größere Geländeübungen hervor. Es waren aber auch schwere Einsätze wie das Bahnunglück in Reichertshofen zu bewältigen. Zusätzlich zu kleinen Sanitätsdiensten, beispielsweise in Kinos, gab es auch einige Großdienste.

In Folge der Generalmobilmachung 1939 wurden auch viele Helfer zur Wehrmacht eingezogen.

1940 bis 1950

In den Kriegsjahren gab es neben den regulären Sanitätsdiensten auch sehr viel Arbeit durch die Luftangriffe. Schwabing war damals auf Grund der Schwerindustrie, die hier vorhanden war, ein bevorzugtes Ziel bei Luftangriffen. Dass die Arbeit der Helfer damals gefährlich war, zeigt die Tatsache, dass damals zwei Helfer von Nord 2 ums Leben kamen.

Nach Ende des Krieges wurde abwechselnd mit den anderen Bereitschaften nachts und am Wochenende der Rettungsdienst gestellt.

1950 bis 1960

In dieser Zeit gab es mehrere bemerkenswerte Sanitätsdienste zu besetzen. Dazu zählten zum Beispiel die 800-Jahrfeier der Stadt München und das Deutsche Turnfest. Letzteres fand bereits zum dritten Mal in München statt.

Zu den großen Diensten gehörte auch der Evangelische Kirchentag 1959. Damals wurden 29 Sanitätswachen durch insgesamt 65 Mitglieder von Nord 2 besetzt.

1960 bis 1970

Der bis dahin größte Einsatz des Münchner Roten Kreuzes war der Eucharistische Weltkongress 1960. An rund 180 Einsatzstellen waren damals 105 Ärzte, 3.000 Helferinnen und Helfer (davon 900 aus München) vor Ort und bewältigten 23.000 Erste-Hilfe-Einsätze. Im Mai 1963 feierte das Deutsche Rote Kreuz in München das hundertjährige Bestehen.

1970 bis 1980

Neben den normalen Sanitätsdiensten fielen in den 1970er Jahren auch zwei außergewöhnliche Sanitätsdienste an: Die Olympischen Spiele 1972 und die Fußballweltmeisterschaft 1974. Auch bei diesen beiden Ereignissen wurde ein sehr großer Aufwand betrieben, was die Zahl der Helfer und Helferinnen und die Menge des verbrauchten Materials angeht.

Aufgrund der beiden Ereignisse wurden zwei Zentren für Katastrophenschutz in Dienst gestellt. Bis Januar 2000 gab es das Zentrum für Katastrophenschutz in der Heßstraße 120 und das in der Boschetsriederstraße. In der Heßstraße 120 war das größere von beiden. Dort waren Einheiten von THW, Freiwilliger Feuerwehr und verschiedenen Hilfsorganisationen mitsamt Material und Fahrzeugen untergebracht. Hier war lange Zeit auch Nord 2 mit Fahrzeugen und Material untergebracht. Zu der Anlage gehörte auch ein Atomschutzbunker, der im Kriegsfall vielen Menschen Schutz und Zuflucht gewähren hätte sollen.

1980 bis 1990

Bedeutsame Dienste für Nord 2 waren der Papstbesuch 1980 und der Besuch von Michail Gorbatschow. Zu beiden Gelegenheiten stellten wir einen Teil des Sanitätsdienstes.

Für das BRK als solches gab es allerdings auch eine Menge schwere Einsätze. So zum Beispiel das Oktoberfest-Attentat oder den Absturz eines Kleinflugzeugs auf ein McDonalds-Restaurant.

Die 80er-Jahre waren geprägt durch eine Vielzahl kleiner und großer Umbrüche. Die politische Entspannung hat dazu geführt, das ab Ende der 1980er-Jahre die Aufwendungen für den Katastrophenschutz massiv gekürzt wurden. Das traf und trifft auch die Bereitschaft Nord 2, denn wir sind in den Katastrophenschutz der Landeshauptstadt München eingebunden.

1990 bis 2000

Die 1990er Jahre waren für uns ein Jahrzehnt des Umbruchs. Zum einen, weil sich unsere Aufgaben immer mehr verlagerten (weg vom regulären Rettungsdienst hin zu immer mehr Sanitätsdiensten). Zum anderen, weil sich die Rahmenbedingungen massiv änderten. Die Ausgaben für den Katastrophenschutz wurden immer weniger, da der Katastrophenschutz als weniger notwendig erachtet wurde. Neues Material wurde vom Bund nicht, oder nur in geringem Maße beschafft. Ganz im Gegensatz dazu haben sich Aufgaben und Anforderungen entwickelt. Eine gute Ausbildung der Mitglieder wurde immer wichtiger. Viele unserer Mitglieder besitzen die Qualifikation Rettungssanitäter, manche sind Rettungsassistent. 

Es gab auch einige sehr anstrengende Großdienste. Dazu zählten zweimal Rock im Park im Olympiagelände und das Deutsche Turnfest. Letzteres wurde in Kooperation mit anderen Hilfsorganisationen betreut. 

Wir sind auch auf der Wiesn vertreten. Am ersten Wiesn-Dienstag sorgen wir hier für die Sicherheit der Besucher des größten Volksfestes der Welt.

2000 bis 2010

Ein ganz besonderes Ereignis war der Jahreswechsel 1999/2000. Während der Silvesterparty 1999 standen Mitglieder der Bereitschaft Nord 2 gemeinsam mit rund 100.000 Menschen mittendrin im Getümmel und sorgten für schnelle Hilfe im Notfall. Dort ging es hoch her! Aufgrund der Menschenmassen wurden Fußtrupps zur Versorgung der Verletzten eingesetzt. 

Ein weiteres, richtig tolles Highlight war die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Auch Mitglieder von Nord 2 waren als Helfer ein kleiner Teil des Sommermärchens. Zum einen wurden die Spiele in der Allianz Arena, also u.a. das Eröffnungsspiel der WM, von uns betreut. Zum anderen betreuten wir auch die Fanmeile im Olympiagelände. Ein echt tolles Erlebnis! 

Im Jahr 2006 besuchte Papst Benedikt München. Auch hier waren wieder Mitglieder der Bereitschaft Nord 2 aktiv.

2010 bis 2018

Auch heute noch wird die Bereitschaft getragen von einer Menge engagierter Mitglieder. Neben zahlreichen Sanitätsdiensten gibt es hier eine gut funktionierende Gemeinschaft an Menschen, die sich gerne für andere einsetzen.

Deutlich wurde das auch im Rahmen der Flüchtlingsbewegung 2015/2016. Damals haben wir nicht nur mehrere Züge mit Flüchtlingen sanitätsdienstlich begleitet, sondern auch zusammen mit anderen Helfern die Akutbetreuungsstelle in der Luisenstraße betrieben. Auf Grund der sehr guten Zusammenarbeit konnten wir auch die zum Teil mehr als 20 Stunden dauernden Zugbegleitungen erfolgreich bewältigen.

Neben einer Vielzahl unterschiedlicher Sanitätsdienste gibt es auch immer wieder gemeinschaftliche Aktivitäten wie z.B. Hüttenwochenenden. Das schweißt nicht nur für den Einsatzfall zusammen.